Freitag, 29. August 2014

Ein kleiner Teufelskreis.

Als ich diesen Blog erstellt habe, dachte ich mir, ich möchte positive Gedanken verbreiten. Aber wie soll ich das machen? Ich kann euch sagen, dass ihr perfekt seid, so wie ihr seid. Das denke ich wirklich. Aber ich kann schlecht in jedem Post das selbe schreiben.

Auch so weiß ich nicht so wirklich, was ich überhaupt schreiben soll. Mein alter Blog drehte sich schließlich um meine Gedanken und Gefühle und die waren und sind immer noch relativ negativ. Mein alter Blog ging um's Abnehmen und das auf sehr ungesunde Weise. Auch das will ich hier nicht schreiben oder gar wieder machen. Gleichzeitig denke ich mir, dass es wohl keinen interessiert, was ich hier schreibe, wenn es nicht etwas ist, mit dem sie sich identifizieren können. Es ist jedoch nunmal so, dass ich gerne blogge und meine Gedanken teile, egal wie unregelmäßig das auch sein mag.
Daher wiederhole ich: Wenn ihr über etwas Bestimmtes lesen wollt, lasst mir eure Wünsche da.

Heute geht es darum, euch zu zeigen, dass es schwer ist, einem Teufelskreis wie "Ana" zu entkommen. Ich bereue es sehr, damit überhaupt angefangen zu haben, obwohl ich es besser wusste und die Auswirkungen vorher gekannt habe. Ich bin zum Glück nie richtig in die Magersucht gerutscht, weshalb mir einiges einfacher fällt, als es wirklich Erkrankten ergeht (an dieser Stelle: Kämpft! Es lohnt sich und ich weiß, dass ihr es schafft ♥). Dennoch musste ich gerade gestern wieder merken, dass es mir schwer fällt, obwohl ich eigentlich relativ fern der Krankheit bin.

Am Montag stieg ich auf die Waage, obwohl ich mir geschworen hatte, es erst zu tun, wenn ich mir sicher sein kann, beim Anblick der Zahl nicht wieder rückfällig zu werden. Ich sagte mir, bis zu 83 ist es in Ordnung. Natürlich zu viel, aber eigentlich in Ordnung. Da stand 79,8. Wenigstens unter 80. Es war gut so, ich war relativ erleichtert und konnte damit leben. Dachte ich. Scheinbar hatte mir die Zahl aber den Appetit verdorben oder den Hunger vertrieben, ohne es wirklich zu wollen, habe ich wieder viel weniger gegessen als zuvor. Überschlagen unter 1000 Kalorien. An sich nicht schlimm, weil ich kaum Bewegung habe. Alles Bestens.
Dann habe ich gestern den Fehler gemacht, wieder auf die Waage zu steigen. 77,6. Zwei Kilo abgenommen, ohne groß etwas dafür zu tun. Abends hatte ich sogar 77,4. Hatte einen Schokodonut und Orekokekse gegessen. Da fing der Teufelskreis wieder an. Abendessen oder nicht? Vielleicht kann ich ja weiter abnehmen. Schweren Herzens entschied ich mich, zu essen. Denn schließlich will ich ja wegkommen davon. Danach hatte ich so ein schlechtes Gewissen, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte, die Zahlen hämmerten nur so in meinem Kopf. 
Nachdem ich meinen Freund zum Bahnhof gebracht habe, mechanisch wieder auf die Waage gestiegen. 77,5. Der Gedanke: Hättest du Abends nicht mehr gegessen, dann wäre es jetzt weniger.

Heute wird ein harter Tag. Ich werde das ganze Wochenende allein sein und ich sehe schon jetzt, dass ich versuchen werde, so wenig wie möglich zu essen. Und gleichzeitig versuchen werde, mehr zu essen, weil ich nicht zurück will.

Was ich damit sagen will: Wenn man einmal anfängt, ist es egal, wie weit man reinrutscht. Es kann sehr, sehr schnell passieren, dass es einen nicht mehr loslässt. Ich bin übergewichtig. Eindeutig zuviel. Ich habe immer wieder aufgehört und wieder angefangen, war aber nie richtig gefährdet. Und trotzdem verfolgt es mich immer noch.
Fangt niemals mit diesem Mist an.
Niemals.
Wenn ihr wirklich zuviel wiegt, nehmt gesund ab. Nehmt mit ärztlichem Rat ab. Aber lasst euch nicht von diesem Pro Ana Scheiß einlullen. Es nimmt euch euer Leben weg. Ihr seid gut so, wie ihr seid.

♥xoxo


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen