Essstörungen...Selbstmord auf Raten. Sie sind so individuell und unterschiedlich wie die Menschen selbst, aber dennoch gibt es einige Punkte, in denen sie sich ähneln und diese möchte ich euch hier aufzeigen.
"Du siehst gar nicht magersüchtig aus." Meiner Meinung nach ein extrem gefährlicher Spruch, der impliziert, dass nur dünne Menschen Magersucht haben können. Nur wenige verstehen, dass diese Krankheit fast nur im Kopf stattfindet und solche Aussagen machen alles sehr viel schlimmer. Man kann dreißig Kilo zuviel auf den Rippen haben und trotzdem magersüchtig/bulimisch sein.
Anorexie/Magersucht: Man versucht so wenig wie möglich bis gar nichts essen, man hungert und treibt exzessiven Sport.
Bulimie/Ess-Brech-Sucht: Man hat Fressanfälle, in denen man unkontrolliert alles isst, was man erreichen kann. 3000-4000 Kalorien auf einmal sind keine Seltenheit. Hinterher kotzt man alles wieder aus.
Mischformen beider Erkrankungen sind keine Seltenheit. Es gibt noch mehr Krankheiten, die zu Essstörungen zählen, aber der Beitrag richtet sich an diese Beiden.
Anzeichen einer ES:
→ Langsames Essen, meistens begleitet von viel reden und schnell reden.
→ Das Vermeiden von Essen außerhalb des eigenen Wohnraums und in Gesellschaft.
→ Auslassen von ganzen Mahlzeiten, lange Hungerzeiten und/oder viele Mahlzeiten am Tag verteilt, aber da nur sehr kleine Portionen.
→ Ritualisiertes Essen. Dazu zählt zum Beispiel jeden Bissen exakt gleich oft zu kauen; Erbsen, etc genau zu zählen, Nahrungsaufnahme in einer bestimmten Reihenfolge oder nur in bestimmten Farben.
→ Ablehnung von als gefährlich oder ungesund gesehene Nahrungsmittel; vermehrtes Verwenden von kalorienarmen Speisen und Getränken (meist ungesüßte Tees und Wasser).
→ plötzliche Hinwendung zum Vegetarismus
→ plötzlich sehr viel oder wenig Flüssigkeitszufuhr
→ aggressives oder ablehnendes Verhalten, wenn man essen soll
→ häufiges Wiegen
→ oft nach dem Essen im Bad verschwinden (zum Wiegen oder Erbrechen)
→ kritisches Beäugen des eigenen Körpers
→ plötzlich gesteigerte sportliche Aktivität
→ häufiges Tragen von weiter Kleidung
→ Themen wie Körper und Abnehmen werden häufig angesprochen; man zeigt nach außen, dass man sich zu dick fühlt
→ Aussagen, die eine Gewichtsreduktion ansprechen, werden oft negiert oder als Ansporn angesehen
→ oft wird das eigene Gewicht oder Abnahme geleugnet
→ die Gedanken drehen sich fast ausschließlich um Kalorien, Essen und Gewicht, man ist kaum in der Lage, sich auf etwas anderes zu konzentrieren
→ man schreibt ganz genau auf, was man am Tag gegessen hat und rechnet die Kalorien aus
→ die Kalorienaufnahme ist meistens unter 1000 Kalorien am Tag, oft sogar unter 500
→ man hat panische Angst vor Zunahme und ist bei Stehenbleiben des Gewichts sehr gefrustet
→ etwaige Bestrafungen bei Zunahme oder zu vielen Kalorien
→ man hat eine Liste von 'sicheren' Lebensmitteln und nimmt bevorzugt nur diese zu sich
→ man hat starken Haarausfall, brüchige Nägel und wenn man untergewichtig und unterernährt ist, bildet sich ein Flaum auf dem ganzen Körper, um sich warm zu halten
→ man friert ständig
→ man fühlt sich kraftlos und müde
→ die Haut nimmt eine gräuliche Färbung an
→ bei Bulimie werden die Zähne kaputt und die Finger(knöchel) sind wund
Ein einziges Anzeichen davon muss nicht gleich ES bedeuten, aber wenn mehrere zusammen kommen, sollte man sich in ärztliche Behandlung begeben! Essstörungen können tödlich enden und das ist es verdammt nochmal nicht wert!
Folgen einer ES:
✖ Gehirnschäden (Gehirnmasse wird abgebaut), Denk- und Konzentrationsschwierigkeiten
✖ Haar dünnt aus, Haarausfall und Bruch der Haare
✖ Flaum am ganzen Körper
✖ trockene, rissige und schuppige Haut
✖ niedrige Körpertemperatur, Schwindel, Durchblutungsstörungen, Kreislaufprobleme
✖ Osteoporose und Osteomalazie
✖ Abbau von Muskelmasse
✖ Herzrhytmusstörungen, Nierenschädigung, Störung des Säure-Basen Haushalts
✖ Verstopfungen
✖ sinkender Sexualtrieb, Ausbleiben der Periode, eingeschränkte Fruchtbarkeit
✖ kaputte Zähne (bei Bulimie)
✖ zerstörte Speiseröhre (Bulimie)
✖ man kann durch Unterernährung sterben
✖ Angstzustände
✖ Müdigkeit
✖ Kontrollwahn
✖ Ruhelosigkeit
✖ Depressionen
✖ Gefühlstaubheit
✖ Trennungs- und Versagensängste
✖ Vergleichzwang mit (dünneren) Menschen
✖ Angst vor starker Nähe zu Mitmenschen
✖ Isolation
✖ soziale Phobien
Es gibt mit Sicherheit noch mehr Schäden, die Körper und Geist davon tragen können. Man macht sich damit einfach nur kaputt. Auch wenn man denkt, dass einem das selbst nicht passieren kann, dass man rechtzeitig aufhört...das stimmt nicht. Wenn man einmal drin ist, kommt man nur schwer wieder raus.
Wenn ihr die Vermutung habt, an einer ES erkrankt zu sein, dann geht BITTE zu einem Arzt und lasst euch helfen. Ich weiß, dass es euch Angst macht und ihr das vielleicht nicht wollt, aber es ist einfach besser so. Das Leben ist zu wertvoll, als dass man es sich damit kaputt machen sollte. Ihr seid absolut perfekt, egal wie ihr ausseht!
—«•´¨*•.¸¸.* ..::**: Zeitreise :**::… *.¸¸.•*¨`•»—
So und auf Wunsch hin berichte ich euch hier auch ein wenig von meinem gestrigen Tag. Ich habe meine kleine Schwester nach fast zwei Jahren wiedergesehen, da ich mich in den letzten Jahren von meiner Familie komplett zurückgezogen habe, war das ein ziemlich großes Ereignis für mich.
>>Nach einer ziemlich kurzen und schlaflosen Nacht wache ich auf. Und sofort ist mir schlecht. Ich bin extrem nervös. Heute steht das Treffen mit meiner Schwester an und ich habe Angst. Davor, wie es laufen wird. Davor, was sie über mich denkt. Früher, da standen wir uns ziemlich nahe. Wir konnten über alles reden, hatten viel gemeinsam. Aber dann entwickelten wir uns in völlig unterschiedliche Richtungen und als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hatten wir uns nichts mehr zu sagen. Was, wenn es heute wieder so wird?
Mechanisch schleppe ich mich ins Bad und versuche, die Nervosität und die Müdigkeit wegzuduschen. Wirkt nur wenig. Heute ist Montag. Ich wollte mich ja wiegen. Entkleidet steige ich auf die Waage und wünsche mir, ich hätte es nicht getan. Zunahme. Überrascht mich nach der ganzen Fresserei eigentlich nicht, trotzdem fühle ich mich schlecht, weil ich eigentlich schon unter 76 sein wollte. Egal.
Den Vormittag verbringe ich damit, mir auszumalen, wie das Treffen laufen könnte und damit, mich genau davon abzulenken. Beantworte Fragen auf Ask, spiele auf meinem 3DS, gammle in Foren herum. Und plötzlich ist es schon Zeit, sich fertig zu machen. Ich ziehe mich drei Mal um, nichts davon passt mir und ich sehe in allem blöd aus. Entscheide mich dann für Outfit Variante Nummer eins und gehe ins Bad, um meine Haare irgendwie zu bändigen. Blicke auf die Uhr, kurz nach halb drei. Gleich ist sie da, noch fünf Minuten. Mein Herz rast, mein Körper zittert und ich habe das Bedürfnis, mich zu übergeben. Habe aber noch nichts gegessen, weil wir ja ins Kino wollen.
Schnappe mir den vollen Müllsack, stecke mir Kopfhörer ins Ohr und gehe nach unten. Und da steht sie schon. Meine wunderschöne, perfekte kleine Schwester, mit der Traumfigur, den schönen Haaren, dem hübschen Gesicht. Einen Moment lang fühle ich mich richtig schlecht. So fett und hässlich neben ihr. Als wir uns umarmen, fühlt es sich gleichzeitig vertraut und fremd an. Das erste, was ich zu ihr sage? "Du bist groß!" Wow. Zunächst gehen wir schweigend nebeneinander her. Ein Sturm an verschiedensten Gefühlen ist in mir ausgebrochen, ich freue mich unheimlich, sie zu sehen. Die Unsicherheit wird weniger, als wir anfangen, miteinander zu sprechen und ich stelle fest, dass es fast wieder so ist wie früher. Wir haben uns viel zu erzählen, viel ist passiert in den zwei Jahren. Ich erfahre Dinge, die mich schockieren und Dinge, die mich erfreuen. Mein Stolz auf sie wächst. Sie hat ihr Leben so toll hinbekommen und ich freue mich unglaublich für sie, dass es so gut läuft.
Wir kommen im Kino an, sie lädt mich ein. Mir ist das immer unangenehm, wenn ich eingeladen werde. Besonders bei meiner jüngeren Schwester, haha. Wir holen die Karten und Popcorn und gehen dann nochmal raus, weil sie rauchen will. Sie war 16, als sie angefangen hat und damals war ich recht schockiert darüber. Wir unterhalten uns weiter und jetzt bringt sie mich auf den neuesten Stand, was meine anderen Geschwister angeht. Wir gehen rein und setzen uns auf unsere Plätze. Unser Thema schwenkt um auf Geistergeschichten und verlassene Gebäude. Ich bin mehr als froh drüber, dass wir zumindest das noch gemeinsam haben. Neben uns sitzen zwei ältere Damen, die sich drüber beschweren, dass wir während der Werbung reden. Ich werde frech, weil mich das nervt. Sollen die sich halt woanders hinsetzen. Bei sowas werde ich immer schnell aggressiv.
Mechanisch schleppe ich mich ins Bad und versuche, die Nervosität und die Müdigkeit wegzuduschen. Wirkt nur wenig. Heute ist Montag. Ich wollte mich ja wiegen. Entkleidet steige ich auf die Waage und wünsche mir, ich hätte es nicht getan. Zunahme. Überrascht mich nach der ganzen Fresserei eigentlich nicht, trotzdem fühle ich mich schlecht, weil ich eigentlich schon unter 76 sein wollte. Egal.
Den Vormittag verbringe ich damit, mir auszumalen, wie das Treffen laufen könnte und damit, mich genau davon abzulenken. Beantworte Fragen auf Ask, spiele auf meinem 3DS, gammle in Foren herum. Und plötzlich ist es schon Zeit, sich fertig zu machen. Ich ziehe mich drei Mal um, nichts davon passt mir und ich sehe in allem blöd aus. Entscheide mich dann für Outfit Variante Nummer eins und gehe ins Bad, um meine Haare irgendwie zu bändigen. Blicke auf die Uhr, kurz nach halb drei. Gleich ist sie da, noch fünf Minuten. Mein Herz rast, mein Körper zittert und ich habe das Bedürfnis, mich zu übergeben. Habe aber noch nichts gegessen, weil wir ja ins Kino wollen.
Schnappe mir den vollen Müllsack, stecke mir Kopfhörer ins Ohr und gehe nach unten. Und da steht sie schon. Meine wunderschöne, perfekte kleine Schwester, mit der Traumfigur, den schönen Haaren, dem hübschen Gesicht. Einen Moment lang fühle ich mich richtig schlecht. So fett und hässlich neben ihr. Als wir uns umarmen, fühlt es sich gleichzeitig vertraut und fremd an. Das erste, was ich zu ihr sage? "Du bist groß!" Wow. Zunächst gehen wir schweigend nebeneinander her. Ein Sturm an verschiedensten Gefühlen ist in mir ausgebrochen, ich freue mich unheimlich, sie zu sehen. Die Unsicherheit wird weniger, als wir anfangen, miteinander zu sprechen und ich stelle fest, dass es fast wieder so ist wie früher. Wir haben uns viel zu erzählen, viel ist passiert in den zwei Jahren. Ich erfahre Dinge, die mich schockieren und Dinge, die mich erfreuen. Mein Stolz auf sie wächst. Sie hat ihr Leben so toll hinbekommen und ich freue mich unglaublich für sie, dass es so gut läuft.
Wir kommen im Kino an, sie lädt mich ein. Mir ist das immer unangenehm, wenn ich eingeladen werde. Besonders bei meiner jüngeren Schwester, haha. Wir holen die Karten und Popcorn und gehen dann nochmal raus, weil sie rauchen will. Sie war 16, als sie angefangen hat und damals war ich recht schockiert darüber. Wir unterhalten uns weiter und jetzt bringt sie mich auf den neuesten Stand, was meine anderen Geschwister angeht. Wir gehen rein und setzen uns auf unsere Plätze. Unser Thema schwenkt um auf Geistergeschichten und verlassene Gebäude. Ich bin mehr als froh drüber, dass wir zumindest das noch gemeinsam haben. Neben uns sitzen zwei ältere Damen, die sich drüber beschweren, dass wir während der Werbung reden. Ich werde frech, weil mich das nervt. Sollen die sich halt woanders hinsetzen. Bei sowas werde ich immer schnell aggressiv.
Als der Film anfängt, verfallen wir für 126 Minuten in Schweigen. Ich mag den Film, er ist lustig. Und spannend. Und toll. Der Film ist zu Ende und wir verlassen das Kino, greifen das Thema von vorhin wieder auf. Als wir die Abkürzung durchs Gras nehmen, werde ich von einer Hummel gebissen. Autsch, das tut weh. Aber nur kurz. Das Tierchen wird vorsichtig vom Fuß gewischt und wandert weiter.
In der Stadt zurück, setzen wir uns noch zu einem Cafe. Sie isst einen Toast und ich trinke mein Soda Zitrone. Die Sonne geht langsam unter und die Hitze wird weniger. Wir reden über die entfernteren Verwandten, über die Familie an sich, sie erzählt mir noch was von ihrer Arbeit auf Festivals. Ich bin ein wenig neidisch, aber ihr Leben läuft super und das freut mich. Dann schwelgen wir in Erinnerungen an unsere Kindheit. Das macht viel Spaß, damals war es noch einigermaßen unbeschwert und wir hatten nur wenige Sorgen. Bald ist es für sie schon Zeit, zum Zug zu gehen und ich begleite sie zum Bahnhof, wo wir uns die Wartezeit damit vertreiben, noch mehr zu reden. Und ich hab ständig Fotos von ihr gemacht, was sie nicht sonderlich gefreut hat, haha. Aber es fällt mir einfach so schwer zu glauben, dass sie bald schon neunzehn wird..für mich ist sie immer noch die Kleine. Und das wird sie wohl auch ewig bleiben. Als sie in den Zug steigt, überkommt mich etwas Wehmut, weil ich weiß, dass wir uns so schnell sicher nochmal nicht wiedersehen. Doch der Tag an sich war einfach großartig und ich bin froh, dass ich hingegangen bin. Nein, ich bin froh, dass sie es nochmal versucht hat und sich bei mir gemeldet hat!<<
Sehr gern würde ich hier unser gemeinsames Foto dran hängen, aber geht ja leider nicht. Jedenfalls habe ich es keine Sekunde lang bereut, mich meiner Angst zu stellen.
Ich wünsche euch einen schönen Tag, ihr Lieben xx.
Ps: Würde mich freuen, wenn ihr mir was als Kommentar oder in der Shoutbox hinterlasst :3 <3
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